Fluid Art & Fluid Painting

Angekommen im Mai handelt es sich diesen Monat um Liquid Art & Fluid Painting.  

Im Bereich der Kunst gibt es unzählige Möglichkeiten abstrakte Kunstwerke zu erschaffen. Darunter auch Werke, welche durch fluide Muster und Formen ihren Charakter erhalten. Wenn du schon mal in der Künstler und DIY Szene von Instagram unterwegs warst, werden dir die folgenden Techniken und deren Ergebnisse vermutlich bekannt vorkommen. Beim Konzept der Liquid Art geht es darum, mit verschiedenen Flüssigkeiten abstrakte Kunst zu kreieren.  

Die beliebteste Variante des Trends ist aber vermutlich das sogenannte „Acrylic Pouring“. Auch wenn dieser Begriff den meisten wahrscheinlich unbekannt ist, so wird das Ergebnis vermutlich jeder kennen; ein Bild welches durch verschiedenen Farben strahlt und mit seine zufälligen, abstrakten Formen überzeugt. Meist wirken diese Gemälde auch im getrockneten Zustand immer noch nass. 

Manche der Arbeiten, die mit dieser Technik geschaffen wurden, wirken als ob es sich um einen anderen Planeten oder gar ein anderes Universum handelt. Sie alle unterscheiden sich grundlegend und jede ist ein Unikat. Auch mithilfe von Maschinen welche in der Fließbandproduktion für Kunstwerke von beispielsweise Möbelhäusern eingesetzt werden können die Ergebnisse nur bedingt gesteuert werden – wie die Farben miteinander interagieren und verlaufen ist schlicht und einfach nicht vorhersehbar. 

Wer selbst zum Pinsel greifen möchte benötigt – wie der Name schon verrät –Acrylfarben. Bevor man diese aber auf seine Leinwand kippt, muss man sie zuerst mit einem sogenannten „pouring Medium“ verdünnen. Ein Medium wird benötigt, damit die Farbe verdünnt wird und somit fließen kann ohne das Farbergebnis zu verfälschen. Wasser ist somit ungeeignet, da es die Farbintensität abschwächt. Außerdem kann mit dem richtigen Beimittel erzielt werden, dass die Farbe langsamer trocknet und keine Risse entstehen. Je nach gewünschtem Ergebnis ist die Wahl des Verdünners also entscheidend.  

Zusätzlich kann auch beispielsweise Silikonöl oder Haaröl zugemischt werden, da hierbei kleine Kammern entstehen.  

Eine Alternative zum Acrylic Pouring ist zum Beispiel Alcohol Ink. Die Ergebnisse dieser Technik unterscheiden sich stark vom Obrigen. Der Vorteil dieser Technik ist, dass sie zum einen sehr Anfängerfreundlich aber auch kostengünstig ist, da lediglich ein wasserfester Untergrund und die besagte Tinte benötigt wird. Neben normalen Farben gibt es auch metallische Töne, die für ein noch aufregenderes  Gesamtbild sorgen können. Wer sich nicht extra Tinte kaufen möchte aber zufällig noch Nachfüllfarbe der beliebten Copic Marker zuhause ha,t kann auch diese verwenden.  

Für diejenigen die ihre Gemälde auf die nächste Stufe bringen möchten gibt es auch die Möglichkeit Isopropylalkohol – also sehr stark konzentrierten Alkohol – beizumischen. Hierbei wird zuerst dieses auf die Fläche aufgetragen bevor es mit der Farbe losgeht. Beim arbeiten mit hoch konzentriertem Alkohol ist aber zu beachten, dass dieser hochentzündlich und explosionsgefährlich ist. 

Die dritte Möglichkeit fluid Art zu konstruieren ist das Arbeiten mit Epoxy Harz – im englischen Resin. Manch einer wird dieses Material bereits von Instagram oder anderen Plattformen kennen; ruhige Kamerafahrt, schöne Musik im Hintergrund während die durchsichtige Flüssigkeit auf eine Holzplatte oder in eine Silikonform geleert wird. Das Finish? Wunderschöne Objekte und Möbel. Genau diese Flüssigkeit kann man eben auch für Gemälde verwenden. Es werden das Harz und ein Härter miteinander vermengt, wobei eine chemische Reaktion entsteht welche dafür sorgt, dass die Flüssigkeit binnen weniger Stunden aushärtet. Wem ein weißes bzw. klares Ergebnis zu langweilig ist, kann auch noch Tinte oder Farbpigmente beimischen. Wenn man nun seine Mischung auf die Leinwand kippt kann man entweder durch neigen des Untergrunds oder durch einen Föhn den Verlauf des Materials beeinflussen. Hierbei entstehen dreidimensionale Formen welche je nach Bearbeitungstechnik zum Beispiel wie der weiße Wellenschaum an einer Küste aussehen können. Das allerwichtigste beim Arbeiten mit Epoxyharz sind aber die Sicherheitsvorkehrungen; beim mischen der Chemikalien entstehen giftige Dämpfe und bei Kontakt mit der Haut kann es zu Reizungen kommen, daher unbedingt mit Atemmaske und geeigneter Kleidung arbeiten sowie vor Beginn des Projekts ausreichend Recherche betreiben.  

Wir aus der Meister:innenschule für Grafik und Kommunikationsdesign setzten uns nun schon seit September damit auseinander, was das Wort „fluid“ eigentlich bedeutet und noch viel mehr, wie wir es grafisch umsetzten können. Auch wenn unsere Arbeit meist am Computer oder auf anderen digitale Medien stattfindet, so kann es im Gestaltungsprozess sehr hilfreich sein, sich auch einmal an analoge Techniken zu wenden. 

Text: Emilia May

Quelle: https://malen-lernen.org/fluid-painting-und-fluid-art/

Beitragsbild: https://www.pexels.com/de-de/foto/bunte-mischung-von-neonfarben-die-auf-schwarzer-oberflache-wirbeln-4585185/