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Das ENDE aller Dinge

Mai 2023 | Meister:innenbrief

Spielstand fortsetzen?

  • Ja?
  • Nein?

Der Hafen nähert sich und dir und deinen Kameraden fällt sofort auf, dass sich die Umgebung seit eurer Abfahrt verändert hat. Die Flaggen der umliegenden Schiffe sind mit dem Logo des Königs versehen. Auch das Farbschema scheint sich komplett nach seinem Corporate Design zu halten. Alles um sie herum schimmert in aufdringlichen Malachitgrün und einem tiefen Schwarz aus der Kombination von 80% Cyan (c), 0% Magenta (m), 0% Gelb (y) und 100% Schwarz (k). „Wir sollten besser umkehren“, so der Kobold und du gibst ihm recht. „Lass uns die Hexe suchen, die hat sicher einen Plan!“ So kehrt ihr dem äußerst ominösen Hafen den Rücken zu und legt abseits der Stadt beim Waldrand an.

„Jetzt haltet euch alle fest, nehmt meinen Bart. Den Rest der Strecke fliegen wir!“ Kobold und du haltet euch also an Schädels Bart fest. Gemeinsam baumelt ihr in der Luft und kracht bei eurem Weg nicht nur gegen einen Baum. Über den Dächern, die ihr überquert ist, die Veränderung seit eurem letzten Besuch im Lande deutlich zu beobachten. Das königliche CD ist überall verbreitet.

Auch die Hexe scheint wenig, über euren Besuch überrascht zu sein. Sie geleitet euch in die warme Hütte. Im Kamin läuft eine Feueranimation, im Hexenkessel brodelt eine Suppe in gelber Schmuckfarbe. Totenschädel zuckt unverständlich mit seinen nicht vorhandenen Schultern. Die Hexe teilt jedem eine Tasse zu mit einem kräftigen Schöpfer der undefinierbaren Substanz. Du und deine Freunde, außer Kobold aus irgendeinem Grund, erschaudern beim ersten Schluck des furchtbaren Gesöffs. Nach einer kurzen Pause beginnt sie ihre Geschichte zu erzählen: „Ihr müsst wissen, der König ist nicht der rechtmäßige Herrscher unseres Landes. Vor langer Zeit beseitigte er den blaublütigen, einzig zugelassenen König aus Eifersucht auf dessen guten Designs. Damals beschlossen der König und ich uns auf einen Pakt zu einigen. Es war eine eindeutige Sache: Ich sollte ihm mit Hilfe meiner Magie helfen an die Macht zu kommen und König zu werden. Meine Bedingung im Gegenzug war es mir seine Tochter auszuhändigen, um meine Nachfolge zu sichern. Leider durchstöberte er meine Zauberbücher und er stieß auf einen mächtigen Zauber, welcher dem der diesen ausübt, unendliche Macht verleiht. Er wollte seinen einzigen Lebenstraum, das ganze Volk mit seinem geschmacklosen Design zu vereinheitlichen und auch vom Volk endlich den Zuspruch bekommen, den er sich immer gewünscht hat, verwirklichen.“ Du und deine Gefährten starren die Hexe mit offenem Mund an. Der fliegende Schädel begreift immer noch nicht was hier vor sich geht stottert unglaubwürdig: „Und lass mich raten, die ganzen Reisen, die Rose, die Befreiung der Prinzessin und auch das magische Buch sind alles nur Mittel, um den gefährlichen Zauberspruch zu verwirklichen?“ Die Hexe nickt und es wird auf einmal ganz leise im Raum. Das Knistern des Feuers ist nur noch ein dumpfes Geräusch im Hintergrund.

„So wie sieht jetzt eigentlich unser Plan aus?“ Schädel fliegt ungeduldig auf und ab und trifft teilweise die niedrige Decke. Du bist über deine unangerührte Suppe gebeugt, während der Kobold schon die ganze Zeit hungrig zu dir hinüberstarrt. Wortlos schiebst du ihm deinen Teller hin. Aus der Dunkelheit dringt eine Stimme vor.

„Eine Lösung gebe es, doch sie kostet, kostet. Immer ein Preis! Ohne diesen keine Lösung.“
Die Hexe tritt mit einem dicken, schweren Buch aus den Schatten hervor. Sie räumt den Tisch ab – darunter auch die Suppe, welche nun auf dem Kobold gelandet ist – und lässt das Grimoire auf den Tisch fallen. Die gelben Seiten rascheln, bis sie den richtigen Spruch gefunden hat. „Der mächtigste Zauber von allen – der Gegenzauber, benötigt nur die Knochen eines Geliebten, das wars! Er scheint mir dazu geeignet.“ Ihre krummen Finger deuten auf einen verwirrten Schädel. „Nein!“, so der Kobold, welcher den fliegenden Kopf liebevoll aus der Luft gepflückt nun beschützend in seinen Armen hält.

„Es ist der einzige Weg und der Preis ist niedrig, benötigt nicht viel, doch die Macht ist groß!“

Die Hexe malt mithilfe von Licht exemplarische Helden in die ewige Dunkelheit, welche sie seit kurzem die ganze Zeit zu umgeben scheint.

Da blickt Schädel Kobold in die Augen. „Hey! Es ist ok, ich weiß wie wichtig, diese Mission ist und … ich bin einfach froh dich kennengelernt zu haben.“ Er gibt Kobold einen Kuss, dann fliegt er zur Hexe, die sich still und vorsichtig an die Arbeit macht. Ihre Schatten verstecken zum Glück den Vorgang. Du musst nun allerdings Kobold trösten, dessen Herz erneut gebrochen wurde. Was machst du?

  • Verwendest du das Wischfinger-Werkzeug, um seine Tränen wegzustreichen?
  • Benutzt du das Füllwerkzeug, um eine weiteren Teller Suppe vorzubereiten?

Du reichst in dein Grafikrepertoire und zauberst einen frischen Teller Suppe. Der Kobold ist froh, doch weit nicht so begeistert wie zuvor, über diese gute Tat. Nach ein paar Minuten tritt die Hexe wieder aus den Schatten hervor.

„Wir werden fliegen“, sagt sie und hält in ihrer Hand schon einen krummen Besen parat. Nacheinander steigt ihr auf. Der Besen hat Sitze und ist überraschend komfortabel.

„Bereit?“

  • Ja, denke schon?
  • Ich glaube mir ist schlecht

Bevor du noch etwas sagen kannst, schießt ihr schon bei der Vordertür, in die Lüfte hinaus. Der Boden wird schnell nur noch zu einer schönen, weit entfernten Erinnerung. Nach ein paar Augenblicken und leichten Turbulenzen öffnest du schließlich deine Augen und es ist wirklich wunderbar. Die Landschaft glänzt nahezu unter dir. Verschieden Effekte wachsen auf weiten Feldern: von Mosaik bis hin zu Marmoroptik. Hoch-wachsende Vektorbäume und die See der tausend Grafiksünden als kleine blaue Linie am Horizont, erinnern dich an deine Abenteuer. Wirklich wunderbar, wenn da nicht der riesige, unaufhaltbare, sich sehr schnell ausbreitende Wall aus grüner Energie auf euch zukommen würde, der alles in ein striktes Farbschema taucht. „Anschnallen!“ Du blickst, um dich herum. Es gibt keinen Gurt. Also wieder Augen zu und durch. Es rumpelt ein paar Mal, die Hexe flucht unaussprechliche Dinge und dann landet ihr schon. Als du die Augen erneut öffnest bist du im Palastgarten und eure gesamte Kleidung ist Malachitgrün und 80% Cyan (c), 0% Magenta (m), 0% Gelb (y) und 100% Schwarz (k). Dazu versteckt sich die Prinzessin hinter einem sehr grünen Busch. Sie hat eine Kampfhaltung angenommen.

Als sie euch bemerkt will sie schon, ein Werkzeug gegen euch verwenden, lässt es dann aber als sie dich erblickt. Sie deutet euch herzukommen.

„Was jetzt?“

„Wieso bist du hier?“

„Wo ist mein perfektes #ffffff Knochenmehl? Ich brauche es. Muss den König sehen! Das ist wichtig!“

Auch du bringst dich ein: „Also nur so als Notiz am Rande: Ja, wir wissen von

deinem Vater und wir wollen ihn besiegen.“

„Gut. Ist aber nicht mein Vater. Und jetzt alle still! Mir nach!“

Einer nach dem anderen folgt ihr der Prinzessin. Sie führt euch in einen Geheimgang, direkt in die Kerker des Schlosses. „Wir arbeiten uns hoch. Dann gibt es keine Überraschungen.“ Ihr Blick richtet sich auf die lange Treppe vor euch. Die GIF-Fackeln spenden nur wenig Licht und leuchten jetzt grün. Von oben hört man schwere Schritte.

„Macht euch bereit. An die Wände. Still.“ 3,2,1.

Was machst du?

  • Überrumpelst du eine Wache, indem du Feuer in Blender herausrenderst?
  • Verwendest du den Radiergummi, um die Wache zu löschen?

So leise wie möglich löscht du eine unvorsichtige Wache, nicht die eleganteste Lösung, aber sie hat funktioniert. Alle anderen benutzen ihre eigenen Werkzeuge, um sie zu erledigen. „Lass uns ihre Rüstung nehmen!“, schlägt der Kobold vor. „Sie glänzen so schön, oooh!“

„Gute Idee! Das ist die perfekte Tarnung“, so die Prinzessin. So kleidet ihr euch alle ein und könnt jetzt den König erreichen. Ihr stürmt die Treppe hinauf und erreicht in Rekordzeit die Spitze des Turms. All eure Werkzeuge sind gezückt.

„Ergebe dich!“

Stille. Der Wind heult in die Nacht.

Dann ein Lachen. Anfangs nur leise, aber wachsend, bis es euch laut und hämisch den Mut aus dem Blut saugt.

„Lächerlich.“ Mit einem einfachen Schwenken seiner Hand, sperrt er euch in Käfige, die sich perfekt in die Umgebung einfügen. „Ihr seid nun meine Zeugen. Seht wie wundervoll, die Welt, die ich erschaffen habe! Ich kann alles ändern, ich habe nicht nur Zugriff auf alle Muster, nein … Ich bin ihr Meister! Und ich werde euch loswerden und ihr werdet nicht dagegen tun können.“ Er bereitet ein Werkzeug vor. Es ist anders. Es erschafft Dinge, die nie da waren.

„Adieu!“

Was machst du?

  • Knackst du das Schloss mithilfe deiner „Alten Meister“ Fähigkeit?
  • Machst du ihn auf seine schreckliche Vergangenheit aufmerksam, sodass er gezwungen ist diese erneut zu durchleben oder sogar aufzuarbeiten, um aus diesem Gefecht als besserer Mensch hervorzugehen?

Du bist kalt und schilderst ihm die Gefühle wieder, welche du aus der Kristallkugel gespürt hast. Sein Blick verändert sich von dreist zu schockiert, ja fast angsterfüllt. Am Schluss deiner Rede ist er merklich erschöpft.

„GEGENZAUBER!“ Die Hexe pustet dem König das Knochenmehl ins Gesicht. Der Staub wirbelt durch die Luft, er muss husten. Dann fängt er wieder an zu lachen.

„AHAHAHAHAAH! Ihr seid so lächerlich, dachtet das würde was nützen! Ah, oh du meine Güte! Wirklich entzückend. Haha- Warte, was?“

Der König beginnt sich aufzulösen. Stück um Stück, wirbelt er durch die Luft und wird vom Wind verweht. Seine letzten Worte? „SHIIII-.“

Die Landschaft ist jedoch unverändert. Risse überziehen fast schon die ganze Stadt. Ihr alle nehmt auch an den Händen. Wartend.

Und die Tür zum Turm geht auf. Ein Mann in dunkelrotem Samt, mit schwarzem Haar und roten Augen, sowie einem roten Stirnband tritt ein.

„Hallo, Freunde! Warum die traurigen Blicke? Und warum dieses hässliche Grün, ah, warte, es ist weg?“

„SCHÄDEL?“, so alle im Einklang (außer der Prinzessin versteht sich).

„Ja, denke schon. Womöglich müsste man den Namen jetzt ein wenig anpassen. Oh Kobold, dein Grün ist unersetzlich, wirklich wunderschön!“

Die beiden nehmen sich in die Arme. Die Prinzessin und du geht zum Geländer. „Was jetzt?“, sagst du, denn du weißt wirklich nicht was du als nächstes tun sollst.

„Ich weiß es schon“, so die Prinzessin. „Und du wirst es sicher auch noch wissen.“

Langsam färbt sich die Welt wieder normal ein. Der Fluch ist wahrhaftig gebrochen. Sogar die grauen Wolken mit 75% Deckkraft haben sich verzogen. Es ist das Versprechen eines neuen Tages. „Schön hier.“

Sarah Lindenbauer & Sophia Schmidhofer