Lange vor Facebook war Meta ein gängiger Begriff um Filme, Serien und Geschichten zu beschreiben, die sich bewusst sind, dass sie Filme sind und das dem Zuseher auch wissen lassen. Dies kann entweder explizit im Dialog und der Story sein, oder auf einer subtileren Art und Weise geschehen. Und besonders oft wird solch eine Metasprache verwendet, um die Filmindustrie zu kritisieren oder sich über sie lustig zu machen. Auch wenn viele glauben, dass das Internet mit der Zeit Kino und Fernsehen ersetzen wird, liegen Filme uns hier bei der MKD noch am Herzen. Oft hört man in unserer Klasse Diskussionen über die neuesten Filme, und die aktuellsten Folgen von Serien. Deswegen haben wir uns für diesen Newsletter drei Filme ausgesucht, die meta sind, um Ihnen das Thema näherzubringen. Achtung, Spoilerwarnung für Matrix, Die Truman Show und Cabin in the Woods.
Matrix (1999-2021)
Die „Matrix“ Filme sind besonders relevant für uns, da sie beinahe das Metaverse von heute vorhersahen. Die Geschichte, für all jene die diese Filme noch nicht gesehen haben, ist wie folgt. Die Menschen leben in einer scheinbar normalen Welt, aber einige wenige kennen die Wahrheit. Die „Realität“ ist eine Illusion, jeder Mensch lebt in einer simulierten Welt, einer virtuellen Welt. Aber anders als in unserem Metaverse ist all dies erzwungen von einer Spezies von intelligenten Maschinen. Die Parallelen zu Virtual Reality sind offensichtlich und im laufe der Filme treffen wir sogar Charaktere, welche freiwillig in der Illusion verbleiben nur um die Dystopie der Realität zu vermeiden. Besonders dieser Aspekt wird von einigen von uns in ihren Arbeiten kritisiert.
Cabin in the Woods (2011)
Der 2011 entstandene Film handelt von einer Gruppe Jugendlicher, die, wie der Name vermuten lässt, eine Waldhütte für ein Wochenende aufsuchen. Auf den ersten Blick wirkt „Cabin in the Woods“ wie ein typischer Horrorfilm mit sämtlichen bei Horrorfans allzubekannten Genre-Klischees. Ein verfluchtes altes Haus, ein Einwohner des Dorfes, der die Gruppe vor bevorstehendem Unheil warnt, Zombies, Puppen und so weiter. Wie jedoch ziemlich bald im Film erkennbar wird, ist Cabin in the Woods mehr als nur das. Alle Klischees, die angetroffen werden, sind geplant eingesetzt, um eine Satire des Horrorgenres zu schaffen. Denn, was die Charaktere nicht wissen ist, dass sie Teil eines Opferrituals für eine Gruppe alter Götter sind. Diese Götter sehnen sich nach den Tropen des Horrorgenres und sind damit eine Reflexion des Publikums, eine Geheimorganisation tut alles in ihrer Kraft stehende, um möglichst viele der diversen Klischees zu erfüllen. Geht alles gut, geht die Welt weiter, aber sollten gewisse Kriterien nicht erfüllt werden zerstören sie die Welt. Dies kann als Metapher für das Versagen des Films am Boxoffice gesehen werden.
Die Trueman Show (1998)
„Die Trueman Show“ ist einer der wohl bekanntesten Filme, die ins Meta-Filmgenre fallen. Denn er ist ein Paradebeispiel für einen Film innerhalb eines Films (genau genommen eine Serie innerhalb eines Films). Fakt ist, dass der Film „Die Truman Show“ BetrachterInnen dazu bringt, die eigene Realität zu hinterfragen. Der Film handelt von dem Charakter Truman Burbank. Dieser ist unbewusst der Hauptcharakter einer Fernsehserie, deren Ziel es ist, das Leben eines Menschen von Geburt an zu verfolgen und dieses live zu übertragen. Während „Cabin in the Woods“ eine Reaktion auf die bestehenden Klischees des Horrorgenres ist, wirkt „Die Trueman Show“ beinahe prophetisch. Es geht nicht nur darum, dass wir eine Serie innerhalb eines Films sehen, sondern beschäftigt sich thematisch auch mit der Falschheit von Reality TV. Prophetisch ist der Film daher, dass er noch vor einem der offensichtlichsten Parallelen herauskam: „Big Brother“ ähnelt im Konzept der Trueman Show, kam jedoch erst ein Jahr nach dem kritischen Film ins Fernsehen.
Natürlich sind dies nur einige Beispiele für Meta in Filmen. Mit seiner langen Geschichte und Liebe für sich selbst hat Hollywood hunderte von Filmen herausgebracht, die sich direkt oder indirekt auf einer Metaebene mit dem Filmemachen beschäftigen. Spaceballs, welche das Merchandising von Star Wars satiriert, Scream und dessen Behandlung von Horror Fortsetzungen, Triologien und Remakes, die Liste ist beinahe endlos. Doch hier in der MKD wird man niemanden finden der sich daran stört, da die zusätzliche Meta Ebene diese Filme umso interessanter macht.
Armin Reindl & Hanna Reiter