Ich seh, ich seh.. nix? Am Anfang steht dann erstmal ein ganz großes Nichts. Projektleitung fixiert, die Teams schon gebildet, aber unter der eigenen Aufgabe etwas vorstellen konnten sich nur die wenigsten.
„Ausstellungsgestaltung? Ja keine Ahnung was man da überhaupt macht, aber klingt ned unspannend.“ Dann hieß es zur Abwechslung mal nicht Next Comic, sondern Last Comic. Zum besseren Verständnis studierten wir die meisterlichen Ausstellungen, und was Ausstellungen hätten werden können, der letzten MKDs. Anschließend Sesselkreis: Pinterest wurde nach „Ideen für Ausstellungen“ durchforstet, für mehr Variety natürlich auch auf Englisch, also „exhibition design.“ Irgendwas mit Folie wäre cool, vielleicht Spiegel. Könnte man ja was richtig Cooles draus machen. Ach so? Budget haben wir keines? Und einen eigenen Titel müssen wir uns auch noch einfallen lassen?
To see or not to see. Nicht nur die Comics selbst folgen dem Thema von Nextcomic22 „Sichtbar-Unsichtbar“, auch die Einbindung von Artivive trennt Sichtbares von Unsichtbarem. Aber wie kommt man überhaupt von (un-)sichtbaren Comics auf Hamlet? Nun zunächst einmal vereint beide ein Hang zum Übertriebenen. Auch Überirdisches und Geister spielen eine Rolle. Und wenn man dann noch sämtliche Wortspielereien und Reime zum Wort „sehen“ abklappert, so kommt man irgendwann ans Ziel: to see or not to see.
Sein oder nicht Sein, diese Frage stellten wir uns aber auch. Wird eine reale Ausstellung, ein Event im Deepspace möglich sein? Die Antwort ist Ja. Dann ist die Antwort Nein, wahrscheinlich doch nicht. Dann schlussendlich doch wieder Ja. Und so freuen wir uns jetzt auf unsere Ausstellung an drei Standorten: Im AEC und im Kulturquartier, sowie virtuell im WorldWideWeb. Am 17. März gibt es die MKD und eine Auswahl an Arbeiten zudem auch noch live und in Farbe aus dem Deepspace zu bestaunen.
Doch auch in den Ausstellungen im AEC und im Kulturquartier werden unsere BesucherInnen so manches nicht sehen können. Zumindest nicht auf den ersten Blick. Wer zum Beispiel wissen möchte, welche Geschichte hinter den einzelnen Arbeiten steckt, und von wem diese eigentlich gestaltet wurden, der muss sich einer kleinen Sehhilfe bedienen. Denn mit freiem Auge sind diese Informationen nicht erkennbar. In die Welt des Sichtbaren führt eine rote Folie, die vor Ort zu finden ist. Quasi ein Insta-Filter in real life.
Zum jetzigen Zeitpunkt steht die Ausstellung schon beinahe in den Startlöchern. Weil ich übersehen habe, dass ich diesen Artikel schreiben muss, ist es gerade halb 2 morgens. Aber ich bin nicht die Einzige, die noch wach ist. Auch andere kriegen kein Auge zu, und arbeiten noch fleißig an ihren Animationen. So erreicht mich in diesem Augenblick auf WhatsApp ein Hilferuf einer Kollegin. After Effects spinnt, Illustrator auch. Und aus irgendeinem Grund wurden die Comics falsch gedruckt. Kann das sein, oder kann das nicht sein?
Beitrag von Katharina Nöhammer